CDU-Mitgliederversammlung: Wahlprogramm mit den Bürgern zurückgekoppelt / Gesprächsrunde zur Familienpolitik mir Buchautorin Birgit Kelle

Zufrieden hat sich der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Norbert Neß mit dem Verlauf der „Woche der CDU“ gezeigt. An sechs Abenden wurde in den Dörfern über die Themen und Ideen des CDU-Wahlprogramms mit Interessierten diskutiert. Die drei Veranstaltungen in Ringenberg, Hamminkeln und Mehrhoog setzten in der vergangenen Woche den Schlusspunkt. „Wenn man alle Teilnehmer der Abende zusammenzählt, haben rund 170 Interessierte mit der CDU über politische Themen diskutiert“, sagte der Vorsitzende: „Wir nehmen den Bürgerdialog ernst.“

Die CDU-Mitglieder werden das fertig erarbeitete Wahlprogramm im Rahmen der Mitgliederversammlung am Donnerstag, 27. März, 19.30 Uhr (Gasthof Buschmann, Ringenberg) beschließen. „Vorschläge aus den Veranstaltungen der CDU-Woche haben wir in unseren Entwurf übernommen, denn das war der Sinn der Rückkoppelung und des Bürgerdialogs“, erläuterte Neß. Auf der Mitgliederversammlung wird der Stadtverband auch einen Nachfolger für den verstorbenen Ratskandidaten Reinhold Hannich für die Kommunalwahl nominieren.

Birgit Kelle ((c) Kerstin Pukall)

Bei der Mitgliederversammlung geht es darüber hinaus um Familienpolitik: Die CDU hat die Journalistin und Buchautorin Birgit Kelle eingeladen, um mit ihr sowie Landratskandidatin Christiane Seltmann und Vizebürgermeisterin Anneliese Große-Holtforth in einer Gesprächsrunde über familienpolitische Ziele zu diskutieren. Die Moderation übernimmt Charlotte Bottermann aus dem CDU-Vorstand.

Birgit Kelle hatte im vergangenen Jahr ihr Buch „Mach‘ doch die Bluse zu – Ein Aufschrei gegen den Gleichheitswahn“ veröffentlicht. Auf ihrer Internetseite heißt es dazu: „Der traditionelle Feminismus hat ausgedient, sagt sie. Nachdem Frauen über Jahrzehnte darum gekämpft haben, nicht mehr von Männern vorgeschrieben zu bekommen, wie sie zu leben haben, will sie nicht hinnehmen, dass Berufs-Feministinnen und Politikerinnen nur die Rolle übernehmen, der Masse der Frauen einen bestimmten Lebensstil vorzuschreiben.“ Birgit Kelle lebt in Kempen, ist verheiratet und hat vier Kinder.

Ringenberg: Neues Wohngebiet und mehr Sicherheit im Ort

Konkrete Ergebnisse hat der CDU-Diskussionsabend in Ringenberg ergeben. Im engen Schulterschluss mit der Dorfgemeinschaft stellte der CDU-Ortsverbandsvorsitzende Jürgen Kuran die Zukunft der ehemaligen Grundschule zur Debatte. Das Votum im Dorf ist eindeutig: „Das Gebäude soll abgerissen werden, um neben dem Kindergarten Platz für neue Wohnhäuser zu schaffen“, erläuterte Kuran. Thema des CDU-Abends war auch die Sicherheit auf der Hauptstraße. Eltern beklagen den rasanten Durchgangsverkehr, wenn sie ihre Kinder zur Bushaltestelle bringen. Die Sicherheit an den Busstopps will die CDU verbessern. Zudem solle die Stadt Hamminkeln sich an einem Projekt des Regionalverbands Ruhr (RVR) beteiligen: Die Karten für Navigationsgeräte sollen so programmiert werden, dass Lkw-Fahrer nicht durch enge Ortsdurchfahrten geleitet werden. „Hamminkeln und Ringenberg müssen hier mit dabei sein“, forderte Kuran, der sich in den städtischen Gremien für die Teilnahme einsetzen wird. Auch Kreistagskandidat Udo Bovenkerk, der im RVR-Verband Mitglied ist, will das Thema forcieren.

Hamminkeln: Westtangente bleibt auf der Agenda

Anwohner der Roßmühle in Hamminkeln bekräftigten ihren Wunsch nach Entlastung vom Durchgangsverkehr bei der CDU-Veranstaltung im Kulturbahnhof. Vizebürgermeisterin Anneliese Große-Holtforth sagte zu, dass die CDU bei der Forderung nach dem Bau der entlastenden Westtangente „mit Nachdruck“ am Ball bleiben werde. „Wir müssen dicke Bretter bohren, damit wir das Ziel erreichen“, sagte die CDU-Planungsexpertin. Nach der gemeinsam mit den Grünen initiierten Bürgerversammlung zur Entwicklung im Hamminkelner Ortskern bleibt auch dieses Thema auf der Agenda. Norbert Neß bekräftigte trotz skeptischer Nachfragen den Wunsch nach Ansiedlung eines Drogeriemarktes im Ortskern. „Klar ist, dass uns die Bürgerinnen und Bürger bei der Bürgerversammlung deutliche Botschaften mit auf den Weg gegeben haben“, sagte er.

Mehrhoog: Mehr für Jugendliche tun

Die Anliegen der Mehrhooger Jugendlichen will die CDU in den Blick nehmen – und in den Dialog mit der Zielgruppe treten. W-LAN im Ort oder an Bushaltestellen sei genauso ein denkbares Thema wie Shuttle-Dienste nach Hamminkeln, um das Jugendzentrum zu erreichen. Als Schulexpertin präsentierte Ratskandidatin Hannah Komnick die weitere Entwicklung im Grundschulalter. Neue Wohngebiete am Dorfplatz und am Hellmannsweg will die CDU anpacken, um neue Bürger im Ort anzusiedeln, wie CDU-Ortsverbandsvorsitzender Werner Mohr erläuterte. Gemeinsam mit der Kreis-CDU und dem Kreistagskandidaten Udo Bovenkerk wolle die CDU sich für größtmöglichen Lärm- und Anwohnerschutz an der Betuwe-Bahnlinie stark machen.