CDU-Sommerradtour nach Wertherbruch: Das Dorf neu entdecken

Startschuss am Rathaus

Interessante Ziele in Wertherbruch standen auf der Agenda der diesjährigen Sommerradtour des CDU-Stadtverbands Hamminkeln. CDU-Vorsitzender Norbert Neß hatte am Morgen den Startschuss gegeben. Rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter auch die hiesige CDU-Landtagsabgeordnete Charlotte Quik, begaben sich auf die rund 30 Kilometer lange Strecke. „Ziel der Tour ist es, in dem Jahr, neue oder unbekannte Seiten unserer Stadt zu entdecken“, erläuterte Neß. Der Wertherbrucher CDU-Vorsitzende Christoph Kley hatte die einzelnen Stationen ausgewählt und vorbereitet.

Der erste Halt führte zur Hofmolkerei Heesen. Die Milch der 180 Kühe wird direkt auf dem Hof weiterverarbeitet. „Wir haben vor bald 20 Jahren damit angefangen“, berichtete Jürgen Heesen: „Wir sind anfangs mit einer Punica-Kiste Milch zum Markt nach Bocholt gefahren, wo wir einen Marktstand hatten.“ Aus einer Kiste sind inzwischen tausende geworden: 1,2 Millionen Flaschen im Jahr werden ausgeliefert, nachdem die Milch in Wertherbruch gemolken, pasteurisiert und homogenisiert worden ist.

Blitzblanke Anlagen in der hygienischen abgeriegelten Molkerei sind während der Schulzeit im Dauerbetrieb, damit die Grundschulen und Kindergärten der nahen und fernen Umgebung morgens ihre Milch bekommen. Neben dem Originalprodukt werden auch Kakao sowie Erdbeer- und Vanillemilch erzeugt. „Ende der 1990er Jahre haben wir in unsere Molkerei investiert und den Pasteur angeschafft, denn um an Schulen auszuliefern sind spezielle Standards notwendig.“ Die Maschine sorgt durch kurzfristige Erhitzung auf 72 Grad dafür, dass keine Keime in der Milch überleben können.

Nächste Station der Tour war das Wertherbrucher Dorfzentrum. Die Kirche war ebenso Ziel einer Dorfführung wie die ehemalige Mühle. Die CDU-Radfahrer hörten aus fachkundigem Mund, dass man der Legende erst dann als echter Wertherbrucher zähle, wenn man einmal in einen der ortstypischen Straßengräben gefallen sei – ein Schicksal, das keinem der CDU-Teilnehmer widerfuhr.

Hochbetrieb herrschte zu Beginn des 20. Jahrhunderts an der alten Industriemühle. 1958 ist sie geschlossen worden. Ulrich Knorth erwarb sie vor einigen Jahren und fand die Anlagen im Urzustand vor. „Alles noch funktionstüchtig“, erinnerte er sich – und demonstrierte der CDU-Gruppe den betagten aber leistungsfähigen Elektromotor, der die Mühlräder antreibt. Die Mühle kann besichtigt werden, und es handelt sich um die einzige noch erhaltene Industriemühle weit und breit.

Die wechselvolle Geschichte der evangelischen Dorfkirche begann im 14. Jahrhundert vor der Reformation. Das Gotteshaus erlebte eine wechselvolle Geschichte. Während des calvinistischen Bildersturms wurde die sakrale Dekoration entfernt, niederländische und spanische Truppen verwüsteten die Kirche in Kriegen. „Die Wertherbrucher sind Stehaufmännchen“, erläuterte Ursula Meyer. Sie haben alles wiederaufgebaut. Und Teile der historischen Fresken im Altarraum im Jahr 1911 wieder freigelegt.

Bevor es zum geselligen Grillen an der Wertherbrucher Grillhütte ging, setzte sich CDU-Chef Norbert Neß in der Wertherbrucher Kirche an die Orgel. Mit dem Kirchenlied „Lobe den Herren“ beendete die Gruppe die Kirchenführung.