CDU will Schulfragen im Konsens lösen Bildungsexperte Klaus Kaiser zu Gast

Im Konsens will die CDU die aktuellen schulpolitischen Herausforderungen angehen. Dies empfahl ausdrücklich auch der Gastredner beim Neujahrsempfang 2011: Klaus Kaiser, stellvertretender Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion, war zu Gast im Hamminkelner Rathaus.

Zurückgehende Schülerzahlen stellen die lokalpolitischen Entscheidungsträger in Hamminkeln vor neue Herausforderungen: Können die bestehenden Schulstrukturen für die Zukunft gesichert werden? Antworten auf diese zentrale Frage hab der Hauptredner beim diesjährigen CDU-Neujahrsempfang mit einem Zehn-Punkte-Plan. Der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Klaus Kaiser, war als Experte aus dem sauerländischen Arnsberg an den Niederrhein gekommen.

Sein Votum war klar: „Ein Schulsystem der Vielfalt muss Gewinner schaffen und Verlierer vermeiden.“ Natürlich müsste, so der Fachmann, bei sinkenden Anmeldezahlen über Kooperationen der Schulen nachgedacht werden: Ob als Schulverbund wie ihn beispielsweise bereits heute die Grundschule in Hamminkeln mit Ringenberg bildet. Genauso denkbar sei die Gründung einer neuen Verbundschule, in der sowohl Hauptschüler wie auch Realschüler unterrichtet werden. Diese Option unterstrich der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Paul Sonders in seinem Schlusswort und stellte gleichzeitig mit Blick auf Planspiele fest, auch in Hamminkeln die gymnasiale Oberstufe einzurichten: „In Bocholt und Wesel sind gute und gut erreichbare Gymnasien.“

Schulfachmann Kaiser unterstrich in seiner einstündigen Rede die Angebotsvielfalt, die allen Schülern die besten Bildungschancen bieten müsse. Einheitslösungen für alle wie Rot-Grün sie gerade mit der neuen Gemeinschaftsschule versuche, würden den vielfältigen Talenten und Fähigkeiten der Kinder nicht gerecht. Vor allem komme es darauf an, dass Schüler individuell gefördert werden können: „Das geht am Besten durch kleine Klassen und gute Lehrer“, sagte er und erteilte allen Überlegungen für gravierende Strukturreformen eine Absage. Auch vor Ort müsse im Konsens nach einer zufriedenstellenden Lösung gesucht werden, es bringe nichts, dass Nachbarkommunen in einen erbitterten Wettbewerb gegeneinander antreten. „Solches schadet letztlich den Schülern.“

Bürgermeister Holger Schlierf hatte zuvor in einem Grußwort die aktuelle haushaltspolitische Situation der Stadt Hamminkeln skizziert: „Die strukturelle Unterfinanzierung der Kommunen muss beendet werden“, sagte er mit Blick auf gekürzte Mittelzuweisungen aus Düsseldorf und vor dem Hintergrund gestiegener Kosten. Die aktuellen rot-grünen Kürzungen belaufen sich allein für Hamminkeln auf 3,5 Millionen Euro. „Auf keinen Fall dürfen den Kommunen in dieser Lage neue, zusätzliche Aufgaben übertragen werden“, forderte der Bürgermeister.

Flotte Rhythmen der Lehrerband der Musikschule Hamminkeln begleiteten den Redereigen, bevor sich die rund 200 Gäste der CDU bei von der Jungen Union servierten, kühlen Getränken über die anstehenden, schulpolitischen Entscheidungen austauschen konnten.