Schulentwicklung: Jetzt haben die Eltern das Wort

Mit einer Elternversammlung in der bis auf den letzten Platz besetzen Bürgerhalle in Wertherbruch hat am Dienstag, 30. Oktober 2012, das amtliche Verfahren zur Gründung einer Gesamtschule in Hamminkeln begonnen. Bürgermeister Holger Schlierf und Experten von Bezirksregierung, Beratungsbüro und den weiterführenden Schulen im Stadtgebiet haben das pädagogische Konzept einer neuen Gesamtschule vorgestellt. Die Schule soll die bestehende Realschule sowie die beiden Hauptschulen ersetzen. Der Stadtrat hatte das Verfahren mit Mehrheit gegen die Stimmen der CDU-Fraktion auf den Weg gebracht.

Aus Sicht der CDU haben nun die Eltern das Wort. „Mütter und Väter aller Kinder in den 3. und 4. Schuljahren haben es nun in der Hand, über die weitere Gestaltung unserer Schullandschaft zu entscheiden“, sagte CDU-Vorsitzender Norbert Neß. Die CDU hätte sich gewünscht, den Elternwillen auf eine breitere Basis zu stellen. „Dass die Eltern der 3. und 4. Schuljahre befragt werden, ist gesetzlich vorgeschrieben. Wir hätten uns auch vorstellen können, alle Eltern in diese Entscheidung mit einzubeziehen.“ Die Forderung nach mehr Elternbeteiligung habe immerhin dazu geführt, dass seit den Sommerferien in mehreren Elternversammlungen über die anstehenden Veränderungen informieren worden ist.

Das Vorhaben muss zunächst vier Hürden nehmen:

  1. Die Grundschuleltern erhalten mit der Post einen Fragebogen, der den Eltern die Möglichkeit eröffnet, sich in den Schulentwicklungsprozess einzubringen. Bis zum 9.11.2012 müssen die Bögen über die Grundschulen wieder zurückgegeben werden. Danach erfolgt die Auswertung. Sollten ausreichend (mindestens für jeweils 100 Kinder) Eltern aus den 3. und 4. Schuljahren beabsichtigen, ihr Kind an einer zu errichtenden Gesamtschule anzumelden, folgen die weiteren Schritte.
  2. Am 13. Dezember 2012 wird der Stadtrat Hamminkeln erneut über das Vorhaben entscheiden.
  3. Danach kann die Stadt Hamminkeln einen entsprechenden Antrag an die Bezirksregierung stellen.
  4. Die eigentliche Nagelprobe für das Vorhaben folgt im kommenden Jahr: Sollte die Bezirksregierung das Vorhaben genehmigen, soll Anfang Februar 2013 das offizielle Anmeldeverfahren erfolgen. Auch hier müssen letztendlich ausreichend Eltern in die neue Schulform Vertrauen und ihre Kinder für die Gesamtschule anmelden.

Über das Verfahren informiert die Stadt Hamminkeln auf ihrer Homepage (Link).

Viele Eltern haben Fragen zu dem Projekt. Die wichtigsten „FAQ“ (häufig gestellte Fragen) wollen wir auf unserer Internet-Seite beantworten:

1. Muss ich mein Kind künftig an der Gesamtschule anmelden, wenn es keine andere weiterführende Schule mehr in Hamminkeln gibt?

Nein. Wie bisher werden auch die umliegenden Gymnasien weiterhin für Schülerinnen und Schüler aus Hamminkeln offen stehen. Gleiches gilt für andere weiterführende Schulen (Haupt- oder Realschule, Gesamtschule) in der Umgebung.

2. Werden die Hauptschulen und die Realschule endgültig dicht gemacht?

Wenn es zur Gründung der Gesamtschule kommt, ist die Schließung der bestehenden, weiterführenden Schulen zwangsläufig. Aufgrund der stark rückläufigen Anmeldezahlen wäre das drohende Aus zumindest für die beiden Hauptschulen aber ohnehin besiegelt – trotz der hervorragenden Ausbildung und der guten Vernetzung zur heimischen Wirtschaft. Wenn es zur Gründung der Gesamtschule kommt, laufen Realschule und Hauptschulen aus. Die Hauptschulen werden – so das pädagogische Konzept – am Standort Dingden zusammengefasst, bis die letzte Hauptschulklasse mit einem Abschluss entlassen wird. Die Realschule soll am Standort Hamminkeln bleiben.

3. Heißt das Schulzentrum weiterhin „Heinrich-Meyers-Schulzentrum“?

Diese Frage ist noch völlig offen. In seiner Zeit als Landtagsabgeordneter und Bürgermeister von Hamminkeln hat sich Heinrich Meyers sowohl im Landtag wie auch in unserer Stadt vehement gegen die Gründung von Gesamtschulen eingesetzt. Er hielt die damaligen pädagogischen Konzepte für falsch. Der CDU-Politiker hat viel für unsere Stadt getan, und maßgeblich zur Gründung des Schulzentrums in Hamminkeln beigetragen. Sein Andenken muss aus Sicht der CDU auch weiterhin gewahrt werden. Ob eine Gesamtschule dafür der richtige Platz wäre, müsste auch mit den Angehörigen und der Familie von Heinrich Meyers besprochen werden.

4. Wie sieht das pädagogische Konzept der neuen Gesamtschule aus?

Schulexperten von Realschule und Hauptschulen, ein Bildungsbüro und die Stadtverwaltung haben sich darüber Gedanken gemacht. Das 43-seitige Konzept kann hier heruntergeladen werden.

5. Wie groß wird die neue Gesamtschule?

Die Planungen gehen davon aus, dass in der neuen Gesamtschule bis 2022 alle Jahrgangsstufen von Klasse 5 bis 13 unterrichtet werden. Dann werden rund 1.500 Schüler unterrichtet werden. Nach Auskunft der Bezirksregierung können Schulteile auch auf mehrere Standorte verteilt werden. So könne horizontal gegliedert werden. Das heißt: Die Klassen 5 bis 7 wären an einem Standort, zum Beispiel in Dingden. Die Klassen 8 bis 13 an einem anderen, zum Beispiel in Hamminkeln.

6. Was ist der grundlegende Unterschied zwischen den heutigen Schulen und einer Gesamtschule?

Gesamtschulen stellen das „gemeinsame Lernen“ in den Mittelpunkt. Schülerinnen und Schüler werden nicht bereits nach Klasse 4, also nach der Grundschule, auf einen weiterführenden Zweig aufgeteilt, sondern können auch im weiteren Verlauf entscheiden, ob sie einen mittleren Abschluss anstreben oder das Abitur machen. An der Gesamtschule wird prinzipiell die Erlangung des Abiturs möglich sein. Im Unterschied zum Gymnasium wird das nicht nach 8 Jahren (G8), sondern erst nach 9 Jahren (G9), also nach der 13. Klasse, der Fall sein.

7. Wie ist die Position der CDU zu einer Gesamtschule in Hamminkeln?

Für die CDU ist der Inhalt einer Schule wichtiger als „die Verpackung“. Wir haben Leitlinien formuliert, die für uns maßgeblich sein für die Ausgestaltung des Schulangebots in Hamminkeln. Sie können nachfolgend gelesen werden („10 Leitpunkte für die schulpolitische Diskussion der CDU in Hamminkeln“). Die Beibehaltung des Standortes Dingden ist für uns sehr wichtig.

Weitere Dokumente und Informationen:

Daten, Zahlen, Fakten:

Externe Links:

WAZ: Bürger in Castrop-Rauxel „retten“ die Fridtjof-Nansen-Realschule

Heute berichtet die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) über einen Bürgerentscheid in Castrop-Rauxel: 13.270 Bürger haben am vergangenen Sonntag (28.10.2012) für den Erhalt der Realschule gestimmt, 1.544 sagten Nein. Dort sollte die Realschule aufgelöst und eine Sekundarschule gegründet werden.

Hier der Link zur Presseberichterstattung der WAZ.

Auch die renommierte FAZ hatte am 8. Oktober 2012 bereits über das Thema bereits berichtet. Der Artikel kann allerdings nur kostenpflichtig abgerufen werden (Link).

Die schulpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, Petra Vogt MdL, hat den Bürgerentscheid kommentiert. Die Stellungnahme kann hier nachgelesen werden. Petra Vogt ist am 13. November 2012 bei der Mitgliederversammlung des CDU-Stadtverbands in Hamminkeln als Referentin zu Gast.

Wilhelm Kloppert (CDU): Stadt soll Vorfinanzierung für U-3-Ausbau prüfen

Für einen beschleunigten Ausbau weiterer U-3-Plätze setzt sich die CDU in Hamminkeln ein. Nachdem Kreisdirektor Ralf Berensmeier und Jugendamtsmitarbeiterin Gabriele Klein den Mitgliedern des CDU-Ortsverbandes Hamminkeln auf der jüngsten Mitgliederversammlung einen Überblick gegeben haben, zeigt sich CDU-Ortsvorsitzender Wilhelm Kloppert zufrieden: „Wir sind auf dem richtigen Weg, aber noch nicht im Ziel angekommen.“ So sei es höchst erfreulich, dass der Evangelische Kindergarten in Hamminkeln in diesen Tagen die Erweiterung fertiggestellt habe. Das gelte auch für die U-3-Angebote der beiden anderen Kindergärten im Ortsteil, die von privaten Elterninitiativen geführt werden. Am katholischen Kindergarten „Arche Noah“ konnte jedoch noch nicht mit dem Umbau begonnen werden. Grund: fehlende Terminzusagen der überörtlichen Behörden
 
„Vorfinanzierungen haben keine schädliche Wirkung auf die Förderung durch Bund oder Land“, hatten die Experten der Kreisverwaltung indes bei ihrem Vortrag klargestellt. Somit hat Kloppert nun in einem Brief an Bürgermeister Holger Schlierf um Prüfung gebeten, „ob wir als Kommune hier nicht eine Beschleunigung des Ausbaus erreichen können.“ So solle eine Vorfinanzierung am Kindergarten „Archie Noah“ durch die Stadt ermöglicht werden können. Bei diesem Kindergarten liegen die Ausbauplanungen seit einigen Jahren „fertig in der Schublade“, wie Elternvertreter auf der CDU-Versammlung am vergangenen Mittwoch berichtet haben. Provisorisch werden zurzeit drei U-3-Plätze angeboten. Klar sei, dass der Ausbau des katholischen Kindergartens im kommenden Jahr begonnen werden könne. Unklar sei aber noch, zu welchem Zeitpunkt die Fördermittel fließen. „Abhilfe könnte hier durch die Stadt geleistet werden, indem wir in Vorlage gehen“, sagte Kloppert – und bittet den Bürgermeister um Prüfung auch im Hinblick auf die zu erwartende finanzielle Größenordnung. Aus Sicht der Kreisverwaltung würden die Fördergelder in jedem Fall im Jahr 2013 fließen. Somit handelte es sich nur um eine kurzfristige Überbrückung aus städtischen Mitteln.
 
Insgesamt zeigten sich die CDU-Vertreter zufrieden mit dem Stand des U-3-Ausbaus in der Stadt Hamminkeln. So werde die Anzahl der U-3-Plätze nach Angaben der Kreisverwaltung in der Stadt von 25 im Kindergartenjahr 2008/09 auf 154 im Kindergartenjahr 2013/14 ansteigen. Heute bestehen bereits 89 Plätze, was einer Quote von 22,4 Prozent entspricht. Im kommenden Jahr gilt für Eltern ein Rechtsanspruch. Dann wird die Versorgung in der Stadt Hamminkeln voraussichtlich zur landesweit angestrebten Zielmarke von über 30 Prozent erfüllt werden können. „Kinder und Familien haben höchste Priorität, und das ist auch richtig so“, resümierte CDU-Stadtverbandsvorsitzender Norbert Neß: „In den Bemühungen, in unserer Stadt das beste Angebot für unsere Kinder zu schaffen, wollen wir nicht nachlassen.“

Wolfgang Hüsken (CDU): Schotterweg entlang der Hamminkelner Straße in Brünen wird bis zur Pollschen Heide verlängert

Über gute Nachrichten aus dem Rathaus freut sich der CDU-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Hüsken. Die Stadtverwaltung unterstützt sein Anliegen, den Schotterweg an der Hamminkelner Straße (L 480) vom Pollmannsweg bis zur „Pollschen Heide“ zu verlängern. „Eltern von Grundschulkindern sind froh, wenn dieser Weg fertiggestellt wird. Wer heute zu Fuß oder mit dem Rad ins Dorf Brünen will, muss – ohne die L 480 benutzen – auf einen unbeleuchteten Waldweg ausweichen. Dieser Zustand sollte beendet werden“, sagte Hüsken.

Nachdem die Verwaltung bereits von der Landesstraßenbauverwaltung Straßen.NRW grünes Licht bekommen hatte, sagte Vorstandsbereichsleiter Thomas Dreier dem Brüner CDU-Chef nun zu, den Antrag auf Bereitstellung von Haushaltsmitteln bei den Haushaltsplanberatungen für 2013 zu berücksichtigen. Voraussetzung für die Umsetzung sei der Abschluss einer Nutzungsvereinbarung mit den Grundstückseigentümern entlang der Landesstraße.