Politischer Aschermittwoch: Nicht nur Wahlkampftöne beim CDU-Heringsessen

Harmonische Klänge auf deutsch präsentierte der Männergesangverein „Bleib treu“ aus Hamminkeln.

„Ringenberg ist nicht Vilshofen oder Passau“, stellte Vorsitzender Norbert Neß in seiner Begrüßungsrede beim Heringsessen des CDU-Stadtverbands am Aschermittwoch fest. Und schaltete dann doch in den Wahlkampfmodus: „Gut 80 Tage vor der Kommunalwahl liegt der halbe Wahlkampf zwar in der Fastenzeit.“ Aber abspecken sollten die CDU-Bewerber bei der Kommunalwahl nicht an Prozenten, sondern allenfalls in Pfund oder Kilo.

Die Zielvorgabe für die Kommunalwahl sei klar: „Wir wollen alle Wahlkreise gewinnen.“ Dies gelte auch für den Dingdener Bezirk, in dem 2009 noch die USD die Nase vorn hatte. „Wenn ich etwas von der USD gehört habe, dann haben sie entweder „Nein“ gesagt oder den Bürgern einfach nach dem Mund geredet“, sagte Neß – und ergänzte: „Verantwortungsbewusste Politik bedeutet mehr als ab und an eine Seifenkiste zusammenzuschrauben.“ Es sei auch „merkwürdig so zu tun, als wäre man sich zu fein für Wahlkampf – und fährt dafür die ganze Zeit mit einem Wahlkampfauto durch die Gegend.“

Die CDU werde mit ihren Kandidatinnen und Kandidaten im Wahlkampf nicht nur herausstellen, was in den Dörfern erreicht wurde. Getreu dem Wahlkampfdreiklang „Starke Familien, starke Dörfer, starke Stadt“ werde mit der Bürgerschaft über Inhalte und Programm diskutiert. „Und zwar auf Augenhöhe“, sagte der CDU-Vorsitzende – und hob beispielhaft die gemeinsam mit den Grünen initiierte Veranstaltung zur Ortsentwicklung in Hamminkeln hervor. „Die im Rathaus wissen nicht alles besser, sondern wir wollen, dass die Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Meinung zu Wort kommen.“

Begeisterte Zuhörer: (von links) Norbert Neß, Heinz Breuer, Christa und Holger Schlierf

Als „Protokoller“ des politischen Geschehens in Hamminkeln und im Bund blickte Heinz Breuer auf die großen und kleinen Ereignisse der zurückliegenden Wochen zurück. „Den Genossen wurd‘ es schwarz vor Augen, sie konnten’s anfangs gar nicht glauben“, sagte er mit Blick auf die Bundestagswahl. Und über den Straßenzustand kalauerte er: „Hamminkeln hat die größten Schlaglöcher weit und breit, die lässt man jetzt sacken für lange Zeit, dann wir demnächst Schacht und Graben, da kann dann bequem die U-Bahn fahren.“ Sein Wortwitz wurde mit begeistertem Beifall belohnt, bevor den über einhundert Gästen, darunter Bürgermeister Holger Schlierf, Beigeordneter Robert Graaf und Verwaltungsvorstand Jürgen Palberg, der Hering mit Beilagen serviert wurde. Noch mehr Auszüge aus seiner Rede können hier geladen werden (PDF-Dokument).

Für den harmonischen Abschluss zeichnete der Männergesangverein „Bleib treu“ aus Hamminkeln verantwortlich. Dessen Motto „Man(n) singt deutsch“ galt auch beim CDU-Auftritt. Angefangen von Westernhagens „Es geht mir gut“ über „Rote Lippen soll man küssen“ bis hin zu deutschen Volksliedern reichte das Repertoire. Mit „Schön war die Zeit“ brachten die stimmgewaltigen Männer das Fazit des kurzweiligen Politikabends gesanglich auf den Punkt.