CDU will Dörfer und Stadt weiter stärken: Familienpolitik als Schwerpunkt der CDU-Mitgliederversammlung

Charlotte Bottermann (links) diskutierte mit Birgit Kelle, Anneliese Große-Holtforth und Christiane Seltmann. CDU-Vorsitzender Norbert Neß bedankte sich bei der Diskussionsrunde.

Drei Frauen standen im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung des CDU-Stadtverbands Hamminkeln am Donnerstag. Landratskandidatin Christiane Seltmann, Vizebürgermeisterin Anneliese Große-Holtforth und Journalistin Birgit Kelle diskutierten über moderne Familienpolitik. Die Diskussion fand passend zum Wahlprogramm der CDU statt, das den Titel „Starke Familien. Starke Dörfer. Starke Stadt.“ trägt. Einstimmig haben die CDU-Mitglieder die Wahlaussagen beschlossen.

Zuvor mussten abschließende Vorbereitungen für die Kommunalwahl getroffen werden. Für den plötzlich verstorbenen Reinhold Hannich wurde Bernhard Boland zum Ratskandidaten für den Wahlbezirk 7 in Dingden gewählt. Der 48-jährige Maurer ist verheiratet und Vater von zwei Söhnen. Als Vertreter wurde Christof Peters bestätigt. Einstimmig votierten die 58 anwesenden CDU-Mitglieder erneut für die Reserveliste, auf der Boland den achten Platz von Reinhold Hannich eingenommen hat.

„Das einstimmige Votum für die Reserveliste ist das beste Signal für die Geschlossenheit unserer Partei“, sagte CDU-Vorsitzender Norbert Neß. In seinem Bericht hatte er zuvor die Schwerpunkte des Wahlprogramms skizziert, das die CDU im Bürgerdialog in den Dörfern in den vergangenen Wochen noch einmal auf den Prüfstand gestellt hat. Familienfreundlich, ländlich und stark sollen die Dörfer bleiben. Vernünftige Politik für die nachfolgenden Generationen setze voraus, die städtischen Finanzen weiter in Ordnung zu bringen, um die Verschuldung zu senken. Neue Spielräume für die Stadt erwarten die Christdemokraten durch eigene Stadtwerke.

Unter Moderation von Vorstandsmitglied Charlotte Bottermann ging es in der Gesprächsrunde um Familienthemen. Mit provokanten Äußerungen hatte Birgit Kelle im vergangenen Jahr in der Brüderle-Debatte auf sich aufmerksam gemacht und ein Buch verfasst. „Mütter, die Zuhause bleiben wollen, dürfen nicht bestraft werden“, brauchte sie ihre Meinung pointiert auf den Punkt. Sie plädierte dafür, dass Wahlfreiheit nicht nur darin bestehen dürfe, dass Frauen arbeiten gehen. Sie verwahrte sich gegen die Diskriminierung von Hausfrauen. Anneliese Große-Holtforth berichtete von ihren Erfahrungen als vierfache Mutter und siebenfache Großmutter. Statt flexibler Familien bedürfe es flexibler Arbeitgeber, forderte die Hamminkelnerin. Landratskandidatin Christiane Seltmann sagte zu, sich für variable Öffnungszeiten in Kindergärten einzusetzen und starre Zeitmodelle zu überprüfen. Der Kreis ist in Hamminkeln über das Kreisjugendamt dafür zuständig.