CDU-Kritik: Warum ergreift Herr Romanski scheinbar einseitig Partei gegen Wirtschafts- und Infrastrukturentwicklung in Hamminkeln?

„Wenn Herr Romanski mit schadenfrohem Lächeln Unterschriften gegen ein zentrales Infrastruktur-Projekt im Hamminkelner Ortskern entgegennimmt, dann wird hier ein falsches Amtsverständnis sichtbar.“ Dies erklärte der CDU-Vorsitzende Norbert Neß zur medienwirksamen Übergabe von Protestunterschriften gegen die neu geplanten Geschäftshäuser mit Drogeriemarkt an der Raiffeisenstraße. „Als Bürgermeister und Verwaltungsleiter ist er zur Neutralität verpflichtet. Dazu gehört, Argumente sachlich abzuwägen statt zu polemisieren. Auf den Pressefotos scheint er die pure Freude auszustrahlen, dem geplanten Vorhaben mit Drogeriemarkt Steine in den Weg legen zu können.“

Irritiert zeigte sich die CDU Hamminkeln darüber, dass der Bürgermeister scheinbar auch die Verwaltung zu einem Kurswechsel in der Beurteilung des Vorhabens zwingen wolle. „Im Planungsprozess gehören Argumente sachlich abgewogen, nicht parteipolitische Überlegungen“, sagte der Hamminkelner CDU-Ortsverbandsvorsitzende Wilhelm Kloppert unter Verweis auf entsprechende SPD-Wahlkampfforderungen.

Aus Sicht der CDU ist das geplante Geschäftszentrum mit Drogeriemarkt ein bedeutender Baustein für die Entwicklung des Hamminkelner Ortskerns. „Er wird wie eine Vitaminspritze für den hiesigen Einzelhandel sein“, stellte Kloppert fest. „Die neuen Einkaufsmöglichkeiten schließen eine Lücke, deren Beseitigung von sehr vielen Bürgerinnen und Bürgern gefordert wird. So wird beispielsweise seit Schließung der Schlecker-Filiale reklamiert, dass ein Drogeriemarkt fehlt. Die neuen Vorhaben bereichern – wie im Einzelhandelsgutachten beschrieben – die Angebotspalette wesentlich.“ Hier müsse die Politik deshalb die richtigen Prioritäten setzen. „Das Projekt darf jetzt auf den letzten Metern des Planungsverfahrens nicht mit fadenscheinigen, egoistischen oder falschen Argumenten torpediert werden.“

CDU-Planungsexpertin Anneliese Große-Holtforth verwies darauf, dass das Neubauvorhaben inklusive Verkehrsauswirkungen bereits mehrfach im städtischen Planungsausschuss beraten worden sei. Seit Jahren werde zudem über die Ortskern-Entwicklung die Ansiedlung neuer Geschäfte debattiert. „Viele Bürgerinnen und Bürger haben sich zu Wort gemeldet, deren Hinweise wir in die weiteren Beratungen aufgenommen haben. Die Anliegen der Bürgerschaft sind vernünftig und nach sachlichen Kriterien abgewogen worden.“ Auch bei den anstehenden Beratungen in den städtischen Gremien stehe diese Abwägung an. „Es schadet dem politischen Diskurs in unserer Stadt, wenn der Bürgermeister jetzt einseitig Partei gegen Wirtschafts- und Infrastrukturentwicklung ergreift“, stellte Neß abschließend fest. „Wer sich die Förderung der Wirtschaft im Wahlkampf immer auf die Fahne geschrieben hat, wird unglaubwürdig, wenn er jetzt den gegenteiligen Eindruck erweckt.“