CDU zur Schulpolitik: Kein Zeitdruck mehr für Entscheidung

Aus Sicht der CDU in Hamminkeln eröffnet der Schulkonsens auf Landesebene „neue Möglichkeiten zur Weiterentwicklung der Schullandschaft in unserer Stadt“. Der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Norbert Neß und der CDU-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Hüsken zeigten sich zufrieden mit der neuen Ausgangslage. „Die ideologischen Grabenkämpfe gehören endlich der Vergangenheit an. Jetzt kann in unserer Stadt die optimale Zukunftslösung für die Bedürfnisse der Kinder gesucht werden. Dass wir dabei bei »Null« anfangen können, ist hilfreich, denn so ist keiner von vornherein bereits auf ein Modell festgelegt“, erklärten beide. „Grundsätzlich gilt: Jede Erneuerung muss auch eine Verbesserung bedeuten.“

Aus Sicht von CDU-Stadtverband, –Ratsfraktion und Junge Union (JU) habe sich die Ausgangslage für Hamminkeln nach dem Aus für die Gemeinschaftsschule für Hamminkeln verbessert: „Ein Schnellschuss ist jetzt nicht mehr notwendig, denn es müssen keine Fristen mehr eingehalten werden, um an einem Schulversuch teilzunehmen.“ Die im Mai 2010 vorgelegten Daten aus dem Schulentwicklungsplan gelte es jetzt im Lichte der neuen politischen Vorgaben zu prüfen und gegebenenfalls zu aktualisieren. Die CDU-Ratsfraktion sieht an dieser Stelle „Hausaufgaben“ auf die Stadtverwaltung zukommen. „Damit der Stadtrat die richtigen Entscheidungen für die Zukunft unseres Schulwesens treffen kann, bedarf es einer aktualisierten Betrachtung des Schulentwicklungsplans.“ Zu den Hausaufgaben zählt Hüsken auch die Abstimmung mit den Nachbarkommunen und -schulen. Aus Sicht der CDU solle die Entscheidungsvorbereitung auch weiterhin durch einen überfraktionellen Arbeitskreis begleitet werden. „Der Stadtrat soll den Auftrag für den Schul-Arbeitskreis nach der Sommerpause verlängern“, erklärte Wolfgang Hüsken.

Für die CDU komme es bei den anstehenden Entscheidungen darauf an, dass sie „ohne Zeitdruck und mit den richtigen Zielvorgaben“ getroffen werden, betonte CDU-Vorsitzender Norbert Neß. „Wir wollen alle Optionen prüfen: Von der Beibehaltung des heutigen »Status Quo« bis hin zur Gründung einer Gesamtschule. Wir wollen eine sachgerechte Diskussion ohne Tabus.“ Maßstab für alle Entscheidungen sei nicht die Schulstruktur, sondern der Hamminkelner Bedarf. „Die Bildung der Kinder steht im Vordergrund, nicht die Schulform. „Zentrale Fragen sind dabei für uns beispielsweise: Wollen und brauchen wir die eigene gymnasiale Oberstufe in unserer Stadt? Wie können wir die Zukunft des Schulstandortes Dingden sichern?“ Strukturfragen sollten erst anschließend diskutiert werden. Neß wünschte sich die Fortsetzung der sachlichen Debatte, die auf Initiative der CDU mit der öffentlichen Diskussionsveranstaltung in der vergangenen Woche im Hamminkelner Bürgerhaus begonnen worden ist. „Am Tag des Schulkonsens‘ war es sicherlich noch zu früh, um den Weg in die Zukunft zu skizzieren“, stellte der CDU-Vorsitzende fest. „Aber den sachlich-konstruktiven Charakter dieser Diskussion, an der nicht nur CDU-Mitglieder teilgenommen haben, wollen wir in der zukünftigen Debatte aufrechterhalten.“

Der Vorsitzende der Jungen Union Hamminkeln, Tim Rathner, bewertete das auf Landesebene getroffene Ergebnis als „zukunftsweisend für die junge Generation.“ „Das Schulmodell der CDU spiegelt sich in diesem Konsens deutlich wider.“ Mit der dauerhaften Verankerung des vielfältigen und gegliederten Schulsystems in der Landesverfassung wird keine Schulform abgeschafft. „Die gute Qualität der Gymnasien bleibt erhalten und sie werden gestärkt“, zeigte sich Rathner zufrieden. „Die Absage an eine Einheitsschule ist richtig, denn für Kinder mit ihren unterschiedlichen Talenten und Fähigkeiten bedarf es individueller Angebote.“