Einsatz für mehr Lärmschutz an der A 3

Pfarrer Joseph Barenbrügge (Mitte) ist zwar als Pastor im Ruhestand. Wenn er jedoch auf dem Ringenberger Friedhof ein Begräbnis feiert, hat er nicht viel Ruhe. Wenige hundert Meter von den Grabsteinen entfernt liegt die Autobahn A 3. Tausende Pkw und Brummis düsen nach Holland oder ins Ruhrgebiet, rasen und heulen am Ort vorbei. “Man versteht sein eigenes Wort oft nicht”, sagte der Geistliche am Montagnachmittag beim Ortstermin mit CDU-Vertretern. Der Ringenberger Friedhof ist der einzige im Stadtgebiet, wo eine Lautsprecheranlage mit zum Grab genommen werden muss. “Ein Ort der Stille und der Besinnung ist das hier nicht”, meinte CDU-Landtagskandidat Norbert Neß, der sich einen Eindruck von der Lage machte.

Anwohnerin Gisela Fender (2.v.r.) hatte zuvor zum Kaffee auf ihre Terrasse gebeten. Neß und Ringenbergs CDU-Vorsitzender Jürgen Kuran hörten die Sorgen und Wünsche der Nachbarschaft: “Es stört einfach, und der Verkehr ist in den letzten Jahren sehr stark angestiegen”, berichtete die Anliegerin. “Die Lärmschutz ist eine Fehlkonstruktion wie ein besserer Jägerzaun”, fasst sie die Stimmung im Dorf zusammen. Erst nach 22 Uhr werde die Belastung erträglicher: Dann fahren weniger Autos und es greift das Verkehrsschild, das für die Nachtzeiten Tempo 100 vorschreibt.

“Seit 40 Jahren leben wir in Ringenberg mit dem Krach”, meinte CDU-Ratsvertreter Kuran. Er hatte sich bereits ans Bundesverkehrsministerium gewandt. Und im vergangenen Jahr eine gute Nachricht bekommen: Wenn die Asphaltdecke der Autobahn saniert wird, soll Flüsterasphalt eingebaut werden. “Das wäre doch ein guter Anfang”, sagte CDU-Kandidat Neß, der dieses Vorhaben gerne beschleunigen möchte. Beim zuständigen Landesbetrieb Straßen.NRW will er weitere Maßnahmen prüfen lassen: Die Erhöhung der Schutzwand und ein durchgängiges Heruntersetzen der Geschwindigkeit an der Ortslage Ringenberg.