Über 1.900 Teilnehmer bei CDU-Bürgerbefragung zum Abfallsystem: Rund drei Viertel wünschen Abschaffung des Wiegesystems und Einführung der Gelben Tonne

Die Ergebnisse der CDU-Bürgerbefragung zum Abfallsystem in der Stadt Hamminkeln zeigen einen eindeutigen Trend: Rund drei Viertel der Teilnehmer sprechen sich für die Abschaffung des Wiegesystems sowie für die Einführung der Gelben Tonne bzw. einer Wertstofftonne aus. Die CDU hatte in der vergangenen Woche vom 14. bis 20. Juni zur Online-Befragung aufgerufen. Zudem konnten Bürger am vergangenen Samstag mit dem Auto zum Drive-In-Stand in Hamminkeln kommen, um dort den Fragebogen auszufüllen. 59 haben davon Gebrauch gemacht. Insgesamt haben sich 1.954 Bürger an der Umfrage beteiligt. „Die Ergebnisse der Umfrage sind ein wichtiger Baustein für die Entscheidungsfindung der CDU vor den entscheidenden Sitzungen von Bauausschuss und Stadtrat“, erklären CDU-Fraktionsvorsitzender Johannes Bauhaus und CDU-Parteivorsitzender Norbert Neß.

Die Ergebnisse in Einzelnen: Für die Einführung von Wertstofftonne und Gelber Tonne sind insgesamt 71 Prozent der Befragten, 29 Prozent wollen am bisherigen System der Ausgabe Gelber Säcke festhalten. Gefragt wurde auch nach der Windelentsorgung. Für 67 Prozent ist diese Frage nicht relevant, da sie keinen Windelmüll entsorgen müssen. Von denen, die Windeln entsorgen müssen, sprechen sich 57 Prozent für die Entsorgung der Windeln im Restmüll bei einem Volumensystem aus. Nur 14 Prozent präferieren eine Abholung in Windelsäcken, wie die Stadtverwaltung es vorschlägt. 29 Prozent bevorzugen – wie bisher – die Abgabe an einer zentralen Sammelstelle.

Gefragt wurde auch nach der Altglasentsorgung: Die bisherigen Container erfüllen für 75 Prozent ihren Zweck. Die übrigen sprechen sich für die Abholung am Grundstück im Altglaskorb wie in Rees aus.

Beim Biomüll waren Mehrfachnennungen möglich, weshalb die absoluten Zahlen mitgeteilt werden: Hier wünschen sich 987 der Befragten eine Biotonne, in der auch Essensreste entsorgt werden können, was den Restmüll minimiert. 345 sprechen sich für die Entsorgung der Bioabfälle im Restmüll aus. 653 sprechen sich für die Kompostierung im Garten aus. 576 wollen – wie bisher – die Abgabe an einer Sammelstelle. Auch beim Grünschnitt waren Mehrfachnennungen erlaubt: 124 Befragte haben keinen. 722 sind für die Entsorgung kleiner Mengen in der Biotonne. 473 für die Kompostierung im Garten. 1.318 sprechen sich für die Beibehaltung der bisher praktizierten Abgabe an einer zentralen Sammelstelle aus.

Bei der Frage nach der Restmüllentsorgung in der Schwarzen Tonne ist das Ergebnis klar: 74 Prozent der Befragten sind für ein Volumensystem mit variabler Tonnengröße, bei dem gegebenenfalls auch die Anzahl der Leerungen berechnet werden kann. Nur 26 Prozent sprechen sich für die Beibehaltung des Wiegesystems aus.

Für den Hamminkelner CDU-Ortsverbandsvorsitzenden Roland Albers, der hauptberuflich als IT-Experte tätig ist und die Umfrage erstellt hatte, machen die Zahlen deutlich: „Der Trend ist völlig klar. Unsere Umfrage war sicherlich nicht wissenschaftlich-repräsentativ, aber den Anspruch haben wir auch nicht erhoben. Uns ging es um ein Stimmungsbild, um eine Einbeziehung der Bürger und um das persönliche Gespräch beim Drive-In. Aufgrund unserer Gespräche mit Experten, konnten wir uns ergebnisoffen und frei von Ideologien mit den Bürgern unterhalten. Wer das als Pseudo-Bürgerbeteiligung abtut wie Herr Becker von den Grünen, missachtet den Bürgerwillen. Dass eine solche Abwertung ausgerechnet von einer Partei kommt, die aus der Bürgerbewegung hervorging, ist überdies bemerkenswert.“ Als besonderes Indiz dafür, dass das Thema viele Menschen bewegt, sieht Albers über 300 Freitext-Kommentare, die abgegeben wurden. Hier haben Bürger sehr gezielt, pointiert und anhand vieler Beispiele vor allem ihren Unmut mit dem Wiegesystem kundgetan.

Die CDU legt in ihrer Fraktionssitzung am heutigen Montagabend ihre Position für die anstehenden Entscheidungen zum Abfallsystem fest. Bauhaus und Neß erklären dazu: „Die Ergebnisse der Online-Bürgerbefragung sprechen ein eindeutiges Bild. Wir appellieren an die anderen Fraktionen, den Bürgerwillen bei ihrer Positionierung ernst zu nehmen und einzubeziehen. Die CDU wird das tun!“

Hier das Ergebnis in der Übersicht als PDF