CDU-Antrag für iPad-Koffer abgelehnt: „Schulausschuss verhindert Digitalisierung der Grundschulen!“

In der letzten Sitzung des Ausschusses für Soziales, Generationen, Bildung und Sport am 26.01.2023, kurz auch Schulausschuss genannt, stand ein CDU-Antrag zur Beschaffung von iPad-Koffern für die Grundschulen in Hamminkeln auf der Tagesordnung. Grund waren die massiven Beschwerden der Eltern aus Mehrhoog, die bereits einen Vertrag zugeschickt bekommen hatten, der – angelehnt an den Vertrag für die Gesamtschule – beinhaltete, dass die Grundschulkinder die iPads täglich von der Schule nach Hause transportieren sollen und zurück, um an beiden Orten damit arbeiten zu können und sie zu Hause zu laden. Gemäß dem Vertrag haften die Eltern für Verlust oder Beschädigungen.

„Über die Hälfte der Eltern haben diesem Vertrag nicht zugestimmt, weil ihnen u.a. die Verantwortung für die Kinder zu groß ist, die sichere Aufbewahrung während der OGATA-Zeiten nicht gegeben ist, Angst vor Überfällen besteht, wenn bekannt wird, dass kleine Kinder die wertvollen iPads in der Tasche haben und das Gewicht in den Schultaschen sich nochmal um ca. 1kg erhöht.“, berichtet Nils Eichelberg, Ratsmitglied aus Mehrhoog, der sich maßgeblich an der Erarbeitung des Antrags beteiligt und in diesem Zusammenhang viele Gespräche mit betroffenen Eltern und Vertreterinnen der Schulpflegschaft geführt hat. „Da in den Nachbarkommunen die Aufbewahrung der iPads in Koffern innerhalb der Schule stattfindet, sie dort auch geladen werden können und sich in sicheren W-Lan-Netzen befinden, wurde diese Anschaffung von allen vier Grundschulen schriftlich und argumentativ unterstützt.“, berichtet Hannah Komnick, Sprecherin der CDU-Ratsfraktion im Schulausschuss und selbst Schulleiterin im Kreis Kleve. „Leider hat sich kaum ein Politiker vor Ort bei den Schulen persönlich informiert. So kam es, dass sich die große Mehrheit der Fraktionen gegen die Beschaffung ausgesprochen hat.“, so Komnick weiter.

„Tatsache ist, dass Digitalisierung nicht bedeutet immer und überall mit dem iPad zu arbeiten. Wichtig sind nach wie vor Schulbücher, Hefte und Stifte zum Erlernen der Kulturtechniken, zumal die iPads noch gar nicht mit allem Nötigen ausgestattet sind. Weiterhin ist es wichtig, geladene iPads in der Schule zu haben, um das Medienkonzept und die Medienerziehung, die in den Richtlinien und Lehrplänen der Grundschule verankert sind, im Klassenverband umsetzen zu können, denn das ist Pflicht für alle Schulen. Somit würde Digitalisierung und Medienerziehung verhindert, wenn nicht alle Eltern diesen Vertrag unterschreiben, da es ohne Koffer keine Aufbewahrungs- und Lademöglichkeiten in der Schule gibt. Ein weiterer Vorteil der iPad-Koffer besteht darin, dass sie unterhalb der Klassen ausgetauscht werden können, damit auch die Klassen 1 und 2 davon profitieren.“, stellt Komnick fest.

Die Angst, dass Kinder im erneuten Fall einer Schulschließung aus finanziellen Gründen zuhause keinen Computer/Laptop, etc. zur Verfügung haben, ist unbegründet, weil in diesem Fall – wie auch bei der letzten Schulschließung – Leihgeräte über die Stadt beantragt werden können.

In der Vergangenheit haben Verwaltung und Rat der Stadt Hamminkeln immer viel in die Schulen und die Bildung investiert. Umso unverständlicher erscheint es der CDU-Fraktion, dass die Mehrheit des Schulausschusses hier dem deutlichen Wunsch aller Schulleitungen für eine Investitionssumme von rund 40.000 Euro nicht entspricht.